Segen und Fluch Hochsensibilität:
Warum empfindsame Menschen sich trotz ihrer besonderen Fähigkeiten durchs Leben balancieren müssen und Gefahr laufen zu scheitern
von Sandra Maxeiner und Hedda Rühle
Abbildung: © redhorst – Fotolia.com
„Der Empfindsame ist der Waffenlose unter lauter Bewaffneten.“ (Berthold Auerbach)
Leben mit der „Zerbrechlichkeit“
Maria, 31 Jahre alt, ist eine fragile, fast elfenhafte Erscheinung mit blauen Augen, blonden Haaren und hellem Teint. „Schon als Kind“, erzählt sie, „war ich anders. Ich habe mehr gehört, mehr gesehen, mehr gefühlt als andere Kinder und stieß damit vor allem bei meinen Mitschülern, die mich als Heulsuse und Angsthase gehänselt haben, auf Ablehnung und Unverständnis. Am meisten gefürchtet habe ich mich vor den Klassenfahrten. Die überwiegende Zeit habe ich dann heulend auf der Toilette zugebracht, weil die anderen über mich tuschelten, mich bloßstellten und schikanierten, nur um sich selbst als cool und hart profilieren zu können. Manchmal habe ich geglaubt, dass das nie enden würde und dass ich ganz allein die Schuld daran habe – weil ich so anders bin. …Weiterlesen »